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UNTERWASSERWELTEN

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Atak

EDITORIAL

Die Arbeit zu dieser Ausgabe von STRAPAZIN begann bereits im Winter 2019, damals mit dem Werktitel ‹Unterwasserwelten – Dystopien und Utopien›. Dass dieses Thema im Lauf des darauffolgenden Jahres zwingender werden würde, war noch nicht absehbar; aber die Unmöglichkeit, als Binnenländer*in ans Meer zu reisen, ins Wasser zu tauchen, zwischen Felsen den Fischen, Kalmaren und Medusen hinterherzuschwimmen, zu -fliegen, den Meeresboden unter sich vorbeitreiben zu sehen, ständig Salzwasser schluckend, gab dem Thema eine ganz neue Bedeutung.
Die Schnittstellen zwischen Meer und Land zu erleben, an den Küsten, an denen sich Menschen und Meer seit Anbeginn der Zeit begegnen, das Gefühl des Tauchens, des Gleitens durchs Wasser, die überwältigenden Unterwasserpanoramen, die Träume von der Entdeckung versunkener Städte, vom Meer verschlungener Tempel, antiker Statuen und Schiffswracks – all das blieb uns coronabedingt versagt. Was blieb, war das Schwelgen in Bildern, wie zum Beispiel denen von Ernst Haeckel in Kunstformen der Natur, oder wie in Das Buch des Meeres – Tage- und Skizzenbücher grosser Seefahrer, herausgegeben von Huw Lewis-Jones. Aber nicht nur diese persönlichen Vorlieben entsprechenden, positiv konnotierten Bilder waren Teil unseres Briefings der Zeichner*innen, auch Informationen zum Raubbau an Ressourcen, zur Überfischung und Verschmutzung der Meere, zu torpedierten Kriegsschiffen oder aus Geldgier versenkten Frachtern. Und auch die vielen Frauen, Kinder und Männer, die auf ihren Schlauchbooten den Weg nach Europa nicht schafften, sollten in dieser Ausgabe von STRAPAZIN Erwähnung finden, nebst banalen alltäglichen Wassererlebnissen in öffentlichen Schwimmbädern oder in der Badewanne. Dass die Zeichner*innen neben der Faszination für Unterwasserwelten vor allem den Weg zu sehr persönlichen Fantasien gefunden haben, gründet wahrscheinlich in den tiefgreifenden Veränderungen der Geschehnisse der letzten Monate.
Sie, liebe Leserin*innen, lassen sich hoffentlich von uns in diese Welten entführen.
Roli Fischbacher und Claudio Barandun
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It’s All in the Mind!

Christian Gasser

DAS GESCHRIEBENE WORT

von Wolfgang Bortlik

PFLICHT LEKTüRE


Rutu Modan: «Tunnel»

Mikaël Ross: «Goldjunge»

Henning Wagenbreth: «Rückwärtsland»

Fil: «Always Ultra»


Joonas Sildre: «Zwischen zwei Tönen. Aus dem Leben des Arvo Pärt»

gg: «Wie Dinge sind»

Ram V, Anand RK, John Pearson, Aditya Bidikar, Tom Muller. «Blue in Green»

Tillie Walden: «Auf einem Sonnenstrahl»

Lewis Trondheim: «Die neuen Abenteuer von Herrn Hase 2: Das verrückte Unkraut»


N.Simsolo, D.Hé: «Alfred Hitchcock. Band 1: Der Mann aus London»

Andrea Serio: «Rhapsodie in Blau»

Thomas Cadène, Benjamin Adam: «Soon»

Sabine Rufener: «Der Wal im Garten»


Katz und Goldt: «Ohrfeige links, Ohrfeige rechts. Flegeljahre einer Psychotherapeutin»

Steffen Haas: «Eines Tages hörte man im Walde ein lautes Schreien!»

Joe Sacco, «Wir gehören dem Land»

Baru: «Bella Ciao (Uno)»

Biografien

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