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Über die Entstehung eines abendfüllenden Trickfilms Prima Linea Productions wurde 1995 von Valérie Schermann und Christophe Jankovic als Filiale von Prima Linea, ihrer Illustratorenagentur, die etwa 30 namhafte Künstler wie Art Spiegelman und Lorenzo Mattotti vertritt, gegründet. Zur Animation gelangten sie über Werbespots, mit denen ihre Künstler beauftragt wurden, zum Beispiel Philippe Petit Roulet, der den berühmten Spot für den Renault Twingo realisierte. Dabei stellten sie fest, dass es im Bereich der Animationsfilme einiges zu tun gab und fassten den Entschluss, nicht nur Auftragsarbeiten zu realisieren, sondern auch selber kreativ zu werden. Auf Anraten der Filmförderung in Frankreich planten sie als Erstes einen Kurzfilm. Sie entschieden sich für eine Adaption des Kinderbuchs „Loulou“ von Grégoire Solotareff. Bald schon erweiterten sie das Projekt mit Beiträgen von François Chalet, Richard McGuire, Marie Caillou und Philippe Petit Roulet zu einem eigentlichen Spielfilm von 60 Minuten Länge. Nach einer einmaligen Ausstrahlung im Fernsehen kam „Loulou et autres loups“ ins Kino – und verzeichnete bis heute 500‘000 Eintritte! Mit diesem unerwarteten Erfolg eröffneten sich Prima Linea Productions neue Möglichkeiten. Ihre Aktivitäten verschoben sich mehrheitlich in den Kinobereich, wo man, im Gegensatz zu den Auftragsarbeiten fürs Fernsehen, offensichtlich auch mit „verrückten“ Projekten zu Geld und Erfolg kommen konnte. Es folgte ein weiteres gemeinsames Projekt mit Solotareff, der Spielfilm „U“, der 2006 in die Kinos kam. „Loulou et autres loups“ war aber auch Anstoss für einen weiteren Film mit mehreren Autoren. Das Gegenüberstellen von verschiedenen grafischen Welten und Fantasien hatte sich als fruchtbar erwiesen. Nun wollten Schermann und Jankovic einen richtigen kollektiven Film machen, nicht nur eine Anreihung von Beiträgen. Als Thema wählten sie die Angst. Mit Richard McGuire planten sie zuerst einen visuell abstrakten Film, mit der Erfahrung im Hintergrund, dass McGuires abstrakter Beitrag zu „Loulou et autres loups“, „Micro loup“, bei den Kindern sehr gut angekommen war. Bei der Suche nach weiteren Autoren kam dann ein neues Element ins Spiel, die Farbe Schwarz, denn die ersten eingereichten Arbeiten waren alle schwarz-weiss. So wurde aus einem Inhalt ein Format, und ein Wortspiel verwandelte den Arbeitstitel „Fais-moi peur“ in „Peur(s) du noir“, Angst (Ängste) vor dem Schwarz. Ansonsten sollten die Autoren alle Freiheiten haben. Die einzige Bedingung war, dass sie ihre eigenen Welten einbringen in das Projekt. Ein Autorenfilm sollte es werden, in dem der visuelle und erzählerische Charakter des jeweiligen Autors im Vordergrund steht. Die Autoren wurden zuerst im eigenen Haus gesucht. Mit Richard McGuire und Marie Caillou, die schon bei „Loulou et autres loups“ mitgewirkt hatten, sagten zwei Autoren mit reichlich Trickfilmerfahrung zu. Ebenfalls von Prima Linea kamen Pierre di Sciullo und Lorenzo Mattotti hinzu, als „Auswärtige“ Blutch und Charles Burns. Dass die einen als Comic-Zeichner bekannt waren, gab dem Projekt eine zusätzliche Dimension. Aus zeitlichen Gründen gar nicht darauf eingelassen haben sich leider Art Spiegelman, Chris Ware, Marjane Satrapi und Thomas Ott. Mit der Anzahl Autoren wuchsen die Produktionsschwierigkeiten. Es gab mehr Verträge, mehr Auslagen und zu guter Letzt natürlich auch mehr kreative Auseinandersetzungen. Aus Individualisten ein kollektives Projekt zu formen war also für Prima Linea Productions die grosse Herausforderung. Aus diesem Grund verpflichteten sie Etienne Robial, Gründer des sagenhaften Verlags Futuropolis und künstlerischer Leiter bei canal+, dem berühmten französischen Privatsender. „Ihr seid verrückt! Ich sollte nicht zusagen, aber ich tue es“, war seine Antwort auf die damalige Anfrage. Er zeichnete schliesslich auch verantwortlich für den Vorspann, den Abspann und sämtliche grafische Arbeiten. Im Übrigen erhielt jeder Zeichner ein mehr oder weniger grosses Mitarbeiterteam mit einem Chefanimator, einer Realisationsassistentin und einem Chefdekorateur. Blutch und Mattotti arbeiteten mit der traditionellen Trickfilmtechnik, das heisst, alles wird gewissermassen von Hand gezeichnet, teilweise auch in chinesischen Studios, um die Produktionskosten zu senken. Richard McGuire, Marie Caillou und Pierre di Sciullo verwendeten eine 2-D-, Charles Burns eine 3-D-Animationssoftware. Der einzige Vorteil dieser gesplitteten Arbeitsweise war, dass jeder Autor parallel zu den anderen an seinem Beitrag arbeiten konnte, was die Produktionszeit verkürzte. Trotzdem wird der Film, dessen Release ursprünglich für 2006 geplant war, erst jetzt, Ende 2007, fertig gestellt. Der Aufwand ist viel grösser geworden als ursprünglich angenommen. Die anfänglich beteiligten Dupuy und Berberian sind daher in der Zwischenzeit ausgestiegen und auch nicht mehr ersetzt worden. „Peur(s) du noir“ wird heute, noch vor der Premiere, als „Nischenprodukt für Horrorfans und Comicleser“ abgestempelt. Trotzdem hofft Prima Linea Productions auf einen neuerlichen Grosserfolg wie bei „Loup et autres loups“ und glaubt fest daran, dass beim breiten Kinopublikum jederzeit eine Überraschung möglich ist. top |
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Peur(s) du noir - Technische Aspekte Traditionelle Trickfilmtechnik Für einen (Zeichen)-trickfilm werden Zeichnungen als Einzelbilder aufgenommen, die sich von Bild zu Bild in minimalen Details voneinander unterscheiden. Möchte man zum Beispiel die Drehung des Kopfes einer Figur darstellen, so wird die Figur auf der ersten Zeichnung in ihrer Grundposition dargestellt. Auf der zweiten Zeichnung erscheint das gleiche Bild, wobei der Kopf minimal in die gewünschte Richtung gedreht gezeichnet wird. Und so weiter. Als Film hintereinander abgespielt, erscheinen dann die Einzelbilder dem menschlichen Auge als fliessende Bewegung des Kopfes. In den neunziger Jahren ersetzte das Einscannen das frühere Kopieren der Zeichnungen. Nachfolgende Arbeitsschritte wie das Kolorieren und die Kameraaufnahmen finden jetzt allesamt am Computer statt. Heutige Produktionssysteme in grossen Studios automatisieren möglichst viele Arbeitsgänge, aber immer noch ist Zeichentrick film vor allem ein Handwerk geblieben, das mit Bleistift und Papier ausgeübt wird. An einem abendfüllenden Zeichentrickfilm arbeiten etwa 100 bis 400 Menschen, und es werden mehrere zehntausend Zeichnungen angefertigt. 2-D- und 3-D-Animation Insbesondere der Erfolg von Pixar Studio mit Filmen wie Toy Story und Finding Nemo hat dazu geführt, dass viele neue Trickfilme nur noch in 3-D-Animation (CGI-Animation) hergestellt werden. Die 2-D-Animation wird neuerdings durch Computerprogramme wie „Flash“, „Animo“, „Moho“ u.a. erleichtert. Animatic Als Animatic bezeichnet man das gescannte Storyboard, eine skizzenhafte Darstellung des Filmes. Die einzelnen Bilder werden in ihrer zeitlichen Filmlänge eingesetzt. Zum Beispiel umfasst ein Storyboardbild eine Szene, in der jemand von der Türe zum Stuhl läuft, im späteren Film also etwa 3 Sekunden dauert, mit 24 Bildern pro Sekunde. Die fehlenden Bilder werden nach und nach als Reinzeichnungen eingesetzt. Die Lücken werden so gefüllt, das ursprüngliche Standbild wird scheinbar animiert, ein Trickfilm entsteht. Das Animatic bildet also zuerst das Grundmuster des Films, mit gefilmten Standbildern und der realen zeitlichen Länge des Films. Ton In „Peur(s) du noir“ wurden die Dialoge bei allen Beiträgen (mit Ausnahme des Beitrags von Mattotti) im Voraus zum bestehenden Animatic aufgenommen wie bei einem Hörspiel. Die Schaupieler wurden während den Tonaufnahmen auch gefilmt! Bei der Animation wurden dann die Lippen dem Ton entsprechend gezeichnet. Dabei wird auch der Film der Tonaufnahme verwendet. Dieses Verfahren ist übrigens sehr schön auf der Website von „Peur(s) du noir“ zu sehen. top |
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Charles Burns über seinen Beitrag
Der Amerikaner Charles Burns, in Deutschland bekannt geworden durch seinen bei Reprodukt erschienenen Comic „Black Hole“, sitzt in den Büroräumen von Prima Linea in Paris und hört sich gerade zum ersten Mal die Filmmusik seines Beitrags zu „Peur(s) du noir“ an. Wirklich begeistert scheint er nicht zu sein. Es sieht nochmals nach einer gehörigen Portion Arbeit aus. Dabei hätte es eigentlich sein letzter Aufenthalt für den Film in Europa sein sollen. In den letzten zwei Jahren war er dafür mehrmals nach Paris und Angoulême gekommen. „Nach Beenden des Comics ‚Black Hole’, bei dem ich alleine gearbeitet hatte, bekam ich Lust, etwas anderes zu machen und mit Leuten zusammen zu arbeiten. Finanziell war mir das möglich, weil ich gerade die Filmrechte von ‚Black Hole’ verkauft hatte. Und Erfahrungen mit Trickfilm hatte ich schon vor 15 Jahren mit ‚Liquid Television’, kurzen Animationen für MTV, sammeln können.“ Für seinen Beitrag zu „Peur(s) du noir“ hat Burns eine eigenwillige Technik ausgewählt, die 3-D-Animationstechnik. „Mit dieser Technik fühlte ich mich wie ein Bühnengestalter und Regisseur in einem. Zuerst musste ich die beiden Protagonisten von der Seite, von vorne und von hinten zeichnen. Daraufhin wurden sie eingescannt. Spezialisten haben schliesslich die drei Perspektiven zu dreidimensionalen Puppen zusammengeschmolzen. Mit diesen Puppen wurde anschliessend ein Animatic produziert, das noch vor der eigentlichen Animation vertont wurde, das heisst, die verschiedenen Figuren wurden schon jetzt mit Stimmen versehen. Die finalen Bilder mit den Mundbewegungen wurden dann entsprechend den Stimmen der Schauspieler produziert. Nach der ganzen Animation am Computer musste man schliesslich die künstlich wirkenden Figuren wieder in meinen Zeichenstil übertragen, so dass man von der 3-D-Animation nichts mehr merkte.“ Das hatte sich Burns allerdings einfacher vorgestellt. Das Rückführen der 3-D-Animation zum eher flachen Burns-Stil mit den für Burns typischen Schraffuren gefiel ihm nämlich gar nicht. „Ich dachte zunächst, dass mit dem sehr skizzenhaft gezeichneten Storyboard und den Reinzeichnungen der Figuren die zeichnerische Arbeit für mich erledigt sei. Doch ich war mit der Überarbeitung der 3-D-Animation nicht zufrieden und musste noch vieles eigenhändig machen.“ (siehe Seite 10) Die Hintergründe, beispielsweise die Gebäude, wurden mit einem Architekturprogramm zusammengestellt auf Grund von Burns Entwürfen. „Dafür habe ich sogar Pläne der Wohnung gezeichnet, damit nachher alles logisch wurde!“ Und wo sieht Burns die Unterschiede zwischen den beiden Medien Comics und Trickfilm? „Mein Trickfilm ist eine Umsetzung meiner Comics. Ich bringe damit meine Comics zum Leben. Der Trickfilm ist linear, man kann nicht zurückblättern wie beim Comics. Zooms werden viel sparsamer eingesetzt. Und um das Verhalten und den Charakter eines Protagonisten exemplarisch darzustellen, genügt im Trick film eine Szene. Dass Carl beispielsweise schüchtern zu den Frauen ist, wird einmal gezeigt, das reicht. Im Comic dagegen hätte ich mehrere Beispiele seiner Schüchternheit gezeichnet.“ top |
![]() ![]() ![]() Charles Burns: Carl |
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Lorenzo Mattotti über seinen Beitrag
Für Lorenzo Mattotti ist dieser Trickfilm nur eine andere Art, seine Welten zu zeigen. Der Inhalt hat für Mattotti eindeutig einen höheren Stellenwert als die Faszination an technischer Raffi- nesse. Darum hat er für seinen Beitrag auch eine traditionelle Produktionsmethode gewählt. Als Vorlage diente ihm die ab Seite 15 publizierte Geschichte „Das Heilige Krokodil“, geschrieben von Jerry Kramsky. „Die Herausforderung bestand für mich darin, die Atmosphäre meiner Comics im Trickfilm rüberzubringen. Im Trickfilm wollte ich reduzieren und so wenige Bewegungen zeigen wie möglich. Es sollte Kino werden, das suggeriert, das heisst wenig zeigt und gerade dadurch eine besondere Stimmung schafft. Angst soll erzeugt werden, ohne dass sie explizit gezeigt wird. Die grosse Schwierigkeit bestand darin, dass im Comics mit statischen Bildern gearbeitet wird, während im Trickfilm aus narrativen Gründen Dinge gezeigt werden müssen, die im Comics der Imagination des Lesers überlassen sind.“ Nebst dem Storyboard hat er als Vorbilder wunderschöne Reinzeichnungen der Protagonisten und des Dekors gemacht. Daraufhin wurden Zeichner gesucht, die Mattottis Stil zu kopieren vermochten. Unter Mattottis Leitung haben sie sämtliche Dekors gemalt. Mit dem Resultat ist Mattotti sehr zufrieden. „Der Film ist eine Gemeinschaftsarbeit, denn man arbeitet ja mit vielen verschiedenen Leuten zusammen. Man muss also fähig sein, Kompromisse zu machen.“ Die Animationen, das heisst die Zeichnungen der Figuren, die sich vor dem Hintergrund bewegen, wurden in China in einem Trickfilmstudio gemacht. Dennoch ist Mattotti erschöpft, zwei Jahre Arbeit liegen hinter ihm. „Solange ich noch am Film arbeitete, war es schwierig, mich auf andere Arbeiten zu konzentrieren. Ich malte ein bisschen, zwischendurch führte ich Illustrationsaufträge aus. An einem neuen Buch habe ich jedoch nicht arbeiten können. Nun habe ich aber, wieder auf einem Szenario von Jerry Kramsky beruhend, an einem langen, fantastischen Buch zu arbeiten begonnen – in Schwarzweiss.“ top |
![]() ![]() ![]() Lorenzo Mattotti |
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Story: Lorenzo Mattotti und Jerry Kramsky
Der Onkel des Ich-Erzählers kehrt nach einer Nacht, die er mit illegalem Fischen zugebracht hat, nicht mehr nach Hause zurück. Einige Tage später teilt man der Tante mit, dass man die Reste seines Bootes gefunden habe. Vom Onkel aber gebe es keine Spur. Es wird über Rache und Verrat in der Familie gemunkelt. Ausserdem seien auch im Nachbardorf zwei Männer verschwunden. Doch die Tante wartet weiter auf ihren Gatten und geht jeden Tag in die Kirche, wobei sie ihren Neffen – den Ich-Erzähler – stets dazu drängt, mitzukommen. Als die Tante einmal weinend in der Kirche betet, flüchtet der Neffe auf den Dorfplatz zu seinem Freund. Dieser fasziniert ihn mit fantastischen Theorien über das Verschwinden des Onkels... Basierend auf dem in diesem Heft abgedruckten Comic. (Erstmals auf Deutsch erschienen in: Plaque 01, avant-Verlag, 2002) top |
![]() ![]() Copyright: 2007 Primea Linea Productions. |
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Story: Charles Burns
Carl wächst auf dem Lande auf und interessiert sich für allerlei Insekten, die er auch sammelt. Eines Tages findet er im Wald ein sonderbares, unbekanntes Insekt. Er nimmt es in einem Glas nach Hause und stellt es unter sein Bett. Anderntags ist das Glas offen und das Insekt verschwunden. Von diesem Tag an hört er immer wieder ein leises Zirpen aus seinem Bett. Jahre später wechselt er an die Uni, das Bett nimmt er in seine Studentenloge mit. Als fleissiger und schüchterner Student stürzt er sich in die Arbeit und hat kaum Kontakt zu seinen Mitstudenten und noch weniger zu seinen Mitstudentinnen. Eines Tages wird er von der hübschen Sheila angesprochen, die mit ihm Chemie studiert und ihn um Hilfe wegen des Unterrichtstoffs angeht. Später nimmt er seinen ganzen Mut zusammen und bittet sie um ein Rendezvous. Zu seinem Erstaunen nimmt sie an. Sie werden Freunde – und Sheila landet in seinem Bett. Am Morgen danach hört Carl wieder ein leises Zirpen... top |
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Story: Blutch
In einer menschenleeren Ebene lässt sich ein Mann, eine Art spanischer Adliger, von seinen vier angeleinten, kolossalen Hunden ziehen. Der Mann hat Mühe, die kläffenden Bestien zurückzuhalten. Sie kommen an einem Bauernhaus vorbei, vor dem ein kleiner Junge steht. Die Leinen spannen sich dem Zerreissen nahe. Doch der Junge hat keine Angst, denn er hat ein reines Herz. Plötzlich lässt der Mann einen seiner Hunde los. Dieser stürzt sich auf den Jungen, der entsetzt davonrennt. Seine Schreie und das wütende Kläffen des Hundes verlieren sich in der Ferne. Der Mann setzt seinen Marsch in der desperaten Landschaft fort und gelangt vor eine Stadt. Am Fuss einer Mauer steht ein stolzer Arbeiter inmitten eines Gerüsts. Er hat keine Angst und fordert die wütenden Hunde mit seinem Blick heraus. Der Adlige schreit wie ein Verrückter und lässt einen weiteren Hund los. Der Arbeiter und der Hund bilden eine blutige Masse... top |
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Story: Marie Caillou und Romain Slocombe In einem einsamen Haus ist ein schreckliches Verbrechen geschehen. Die einzige Überlebende, die 11-jährige Sumako, wacht an ein Bett gefesselt in einer psychiatrischen Anstalt auf. Nachdem sie von einem seltsamen Arzt eine Spritze erhalten hat, schläft sie wieder ein. Nach und nach kommen ihr im Schlaf die schlimmen Ereignisse wieder in den Sinn: die Schule, wo sie seit dem ersten Tag von ihren Mitschülern gefoltert wird, die bösartigen Kreaturen im Wald und der Geist des Samurais, dessen abgeschnittener Kopf sie bis nach Hause zu ihrer Mutter verfolgt. Ist dies ein Albtraum oder Realität? Geht der Traum weiter, wenn sie aufwacht und durch die Gänge der Irrenanstalt und den Saal mit den mumifizierten Monstern wandelt? Kann sie diesen schrecklichen Gedanken entkommen? Ist Heilung nur möglich, wenn man durch diese Albträume hindurchgeht, wie der Doktor behauptet? Auch wenn dabei auskommt, dass Sumako selbst die Mörderin ihrer Mutter war...? top |
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Story: Pierre di Sciullo Eine weibliche Stimme im Off begleitet die abstrakten Bilder, die sich öffnen, schliessen, auflösen und einwickeln. „Ich habe Angst, nett zu sein. Es ist schrecklich, nett zu sein. Wie bist du denn so? Nett.“ „Ich habe Angst, diejenigen zu missachten, die mir nicht ähnlich sind. Und weil ich mich selber nicht akzeptiere, ist dies ein Problem. Denn diejenigen, die mir ähnlich sind, deprimieren mich.“ „Ich habe Angst vor dem Menschen. Der Mensch ist anscheinend ein Wolf für den Menschen, aber der Wolf ist kein Mensch für den Wolf. Der Wolf frisst keinen Wolf. Aber der Mensch... ist das gefährliche Tier.“ „Ich habe Angst, als Umweltverschmutzer dazustehen und nichts dagegen zu tun. Was soll ich tun? Ich habe Angst, nichts zu tun. Ich tue nichts, weil ich Angst habe. Ich muss unbedingt etwas tun.“ „Ich habe viele kleine Ängste in meinem Kopf, die mich begleiten, die mich umschwärmen. Sein. Wo hindurch? Durchs Innere, durchs Äussere, nach oben, nach unten?“ top |
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Story: Richard McGuire und Michel Pirus Ein Mann läuft im Schnee mühsam gegen den peitschenden Wind an. Er kämpft sich zu einem Haus voran und hofft, dort Schutz zu finden. Das Haus scheint leer zu stehen. Da entscheidet sich der Mann einzubrechen. Im Haus wird allerdings bald klar, dass dieses Haus alles bietet – ausser Schutz. Auf der Suche nach etwas Essbarem findet er im Erdgeschoss ein Fotoalbum der ehemaligen Bewohner. Was auf den ersten Blick nostalgisch wirkt, wird immer bedrohlicher. Als der Mann schliesslich eine schon geöffnete Flasche Whisky leer trinkt, schläft er ein und träumt, dass das Böse in diesem Hause sich nun gegen ihn richtet. Später, nach einem Zwischenfall, merkt er, leicht verletzt, dass er einen Schuh verloren hat. Es wird ihm bewusst, dass er ohne Schuh keine Chance hat, dieses Haus je wieder zu verlassen. So begibt er sich auf der Suche nach dem Schuh ins obere Stockwerk, wo er dem Geist des Hauses begegnet... top |
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