No:123

  • Cover: Koostella

SPARKLING EDITORIAL

deutsch

SPARK! – der Funken der Inspiration, das Glitzern in den Augen eines geliebten Menschen, das lodernde Feuer der Fantasie, der Katalysator von Ideen, die Quelle der Imagination. Kreativität ist, was die Menschen auszeichnet, warum sonst waren die Götter so wütend auf uns, als Prometheus uns das Feuer brachte? (Legenden sind ja nichts anderes als Metaphern, nicht?)
Jeder Autor, der schon mal auf Lesereise war, kennt die oft gestellte Frage aus dem Publikum: „Woher kriegen Sie eigentlich Ihre Ideen?“ Was für eine Frage! Selbst wenn Kreative die geheimen Quellen ihrer Ideen benennen könnten, warum denn, in Zeus’ Namen, sollten sie sie irgendjemand anderem verraten?
Um etwas mehr darüber zu erfahren, wie Imagination funktioniert, haben wir uns entschieden, diese Ausgabe von STRAPZIN der Idee der künstlerischen Zusam­­­menarbeit zu widmen und zur Stärkung der transatlan­tischen Verbundenheit, zweisprachig zu publizieren. Da die Künstler uns die Herkunft der inspirierenden ­„Funken“ nicht erklären können oder wollen, brachten wir sie dazu, mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten, allerdings nicht in der ebenso ­traditionellen wie zwang­haften Art des „Cadavre Exquis“. Vielleicht würden wir so mehr über ihre Arbeitsweise ­erfahren.
Glücklicherweise zündete der Funke (danke, Prome­theus!) und die Flammen begannen zu züngeln. Wir ­fragten die Zeichner und -innen, ob sie uns zeigen könnten, wovon sie inspiriert werden, anstatt es uns mitzuteilen. Jeder ­Künstler schickte uns drei „Inspirationen“, Bilder, Texte, Lieder und auch ein kurzes Video. (Man findet dieses ­Inspirationsmaterial auf den Seiten vor den Comic-­Geschichten, wo die Künstler uns auch an ihren Ge­danken über ihr Werk teilnehmen lassen. Alle Inspirationen, inklusive Videos und Lieder, findet man auf dem STRAPAZIN-Blog: www.strapazin.ch).
„Spark“, der Funke, wurde zum Symbol für die ­kollaborative Inspiration – wie schlägt man mit deinem Feuerstein und meinem Stahl das Feuer von Prometheus? Das Thema dieses Heftes ist auch seine Art der Ent­stehung. Jeder Künstler schuf seine eigene Geschichte mit den vorhandenen Inspirationen. Jeder holte sich seinen Funken Inspiration aus dem Topf der vorhandenen ­Inspirationen, und natürlich führten manchmal dieselben Inspirationen zu ganz anderen Ergebnissen.
Diese kreative Methode ist nicht neu. 1964 notierte sich der amerikanische Maler und Druckgrafiker Jasper
Johns in sein Skizzenbuch:

Take an object
Do something to it

Do something else to it.
[Repeat.]

(Nimm etwas, mach etwas damit, mach etwas
anderes damit. [Fang wieder von vorne an.])

Etwa hundert Jahre früher hatte der französische Maler Edgar Degas einen ganz ähnlichen Ratschlag gegeben: “Machen Sie eine Zeichnung, kopieren Sie sie, beginnen Sie von Neuem und kopieren Sie sie noch einmal.“
Mit Kunsttheorien rumzuspielen, mag etwas unüblich sein für Comic-Anthologien, aber hat STRAPAZIN jemals Übliches im Sinn gehabt? Unsere eher der Theorie zugeneigten Leser werden die Geschichten in diesem Heft genauso hinterfragen, wie das Kunstkritiker seit Jahrhunderten getan haben: Wie funktionieren kreative ­Prozesse? Wie gehen Künstler vor, um sich Dinge anzu­eignen? Was entsteht aus dem Überarbeiten von Ideen oder Bildern? Diese Fragen stellten wir auch den Künstlern selbst. Ihre Gedanken über die Rolle, welche die ­„Inspirationen“ beim Entstehen ihrer Geschichten spielten, findet man in diesem Heft.
Und den kunsttheoretisch etwas weniger angefressenen Lesern möchten wir sagen: Entdeckt, wie ein paar wenige Funken der Inspiration genügen, um höchst vielfältige, zauberhafte, atemberaubende Comics entstehen zu lassen. Wir haben für dieses Heft sieben wirklich tolle Künstler und -innen versammelt, die unserer Leserschaft eher unbekannt sind. Einige von ihnen sind noch recht jung, andere schon ziemlich erfahren. Aber alle ­waren Feuer und Flamme, die Herausforderung ­an­zunehmen. Es hat uns echt Spass gemacht, mit ihnen zu arbeiten und wir fühlen uns geehrt, dass sie sich Zeit ­nahmen, STRAPAZIN zu zeichnen. Die Resultate ­sprechen für sich. SPARK!

Talaya Schmid und Mark David Nevins, April 2016

english

“Spark”. The flash of inspiration. That glint in the eye of your beloved. The blaze of thought, the catalyst for ideas, the source of imagination. Creativity is what makes humans unique among all other creations: why otherwise were the gods so angry when Prometheus brought us fire? (We can agree that that myth is a ­metaphor, yes?)
Any author who has done book tours can tell you the question someone in the audience always asks, at every stop in every city: “Where do you get your ideas from?” What a question: even if creative people could identify the secret sources for their ideas, why in the name of Zeus would they share that treasure with anyone else?
To learn more about the way the imagination works, we decided to build this issue of STRAPAZIN around the idea of artistic collaboration: since artists seem ­unwilling or unable to tell us where their “sparks” come from, we thought, perhaps we could learn something about creative impulses by pairing them up and asking them to work with each other. That said, traditional concepts such as the Exquisite Corpse or “jam comics,” which would have forced our cartoonists to collaborate, seemed, well, forced.
Luckily, the spark of inspiration was working in our favor (thank you, Prometheus): we decided to ask each contributor to show us, rather than try to tell us, what inspires them. Each artist submitted three “inspirations”: images, texts, songs, even a very short video. You’ll find these inspirations in the few pages before the comics stories begin, where the contributors also offer some thoughts on why they chose their inspirations. And all of the inspirations, including full videos and songs, can be found on the STRAPAZIN blog as well: www.strapazin.ch.
“Spark,” then, became the symbol for collaborative inspiration: how can your flint and my steel make ­Prometheus’s fire? And the theme of the issue is, in essence, its mode of creation as well. Each artist, working from the same set of inspirations, created a story. Each artist was inspired or “sparked” by different inspi­rations from the common pool, and in many cases the same inspirations triggered quite different responses.

Such a path to creativity is, of course, not novel. In 1964, the great American painter and printmaker Jasper Johns wrote himself a note in his sketchbook:

Take an object
Do something to it
Do something else to it.
[Repeat.]

A bit less than a hundred years earlier, the great French painter and printmaker Edgar Degas offered similar advice: “Make a drawing, begin it again, trace it, begin it again, and retrace it.”
Playing around with art theory may not be commonplace for comics anthologies, but when has STRAPAZIN ever been common? Our more theoretically inclined readers will be able to interrogate the stories in this issue with questions critics have asked for centuries: How does the creative process work? How do artists appropriate things for their production? What comes about from the re-working of ideas or images? (We let the artists themselves take a crack at these same questions: this issue contains some of their thoughts on how the inspirations influenced their creative processes.)
And for those of us who are less theoretically inclined? Get ready to discover how a few small “sparks” can
lead to comics stories that are diverse, magical, and breath­taking. We chose seven truly fantastic artists for this issue, each of whom is probably unfamiliar to our usual readership. Some of them are quite young; others are more experienced; all of them were up for the challenge. It has been our pleasure and a privilege to work with them, and the results speak for themselves. Spark!

Talaya Schmid and Mark David Nevins, April 2016

DAS GESCHRIEBENE WORT

Wappnet den Geist! Alle Macht der Fantasie!

Hergehört, alle, die dickere Bücher lesen, jetzt mal ehrlich: Wie viele von den – sagen wir mal – zehn letzten Romanen, die ihr verschlungen habt, waren von US-amerikanischen und wie viele von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren? ­Pflichtlektüren abgezogen, würde ich bei mir auf ein Verhältnis von fünf zu eins für die Amis tippen.
Warum das so ist? Na, da sind mal die Verhältnisse, die doch sehr verschieden sind. Die USA sind ein unübersichtliches Land. Eine junge Nation. An und für sich eine durch und durch anarchische Gesellschaft, zu grossen Teilen un-, in den Städten aber auch übermässig zivilisiert. Man schaue sich nur den Präsidenten-Wahlkampf an. „The Bern“ Sanders, der einen zu Tränen rührt, und „The Donald“ Trump, den man an seinen wenigen Haaren aufhängen möchte (je nach Standpunkt). Surrealistische Politiker, Grabenkämpfe mit enormem Werbebudget, Ultraliberalismus, Schweinekapitalismus, mitfühlender Konservatismus. Der Weltpolizist. Der Hort der Freien und Gerechten. Das gelobte Land – und was weiss ich nicht noch alles, das sind die USA.
Es ist ein grosses Land. Wir haben seine Kultur eingesogen wie Muttermilch. Wir haben gelernt, aus Popsongs revo­lutionäre Parolen herauszufiltern und aus Hollywoodfilmen die symbolischen Anleitungen zum Umsturz zu decodieren.
Schauplätze, Figuren und Stoff für Geschichten sind da im Übermass: Merkwürdige Gegenden, Scheinlandschaften, urbaner Dschungel, voll mit Helden und Bösewichtern, ­religiös Wahnsinnigen, Hinterwäldlern, Serienmördern, vom Schicksal Geschlagenen, Naiven, unschuldigen Schönheiten. Sämtliche Todsünden werden extensiv ausgeübt, da vibriert die Bibel im Hotelzimmernachtschränkchen. Nach dem eher ­urbanen „Kreativen Schreiben“ ist in letzter Zeit vor allem die Literatur des armen Amerikas, des Hinterlandes entdeckt ­worden. Als gutes Beispiel sei „Winter’s Bone“ von Daniel Woodrell erwähnt, mit dessen Verfilmung Jennifer Lawrence bekannt und berühmt wurde.
Über allem aber regiert der Gott der Unterhaltung. Heute gegessen, morgen vergessen. Immer rein damit, immer noch mehr!
Wohingegen hier in der Schweiz eine spärliche belletristische Abteilung vergebens gegen eine übermächtige tote Konkurrenz (Frisch, Dürrenmatt) und die eigenen Schweizer Kritiker ankämpft. Ein Haufen Verzweifelter, der über Familie, Liebe, Scheidung, Missbrauch, Verdingkinder und andere Schweizer Spezialitäten schreibt, und zwar so, dass man sich oft gerne in die US-Literatur rettet.
Im Folgenden also ein paar Beispiele von Neuübersetzungen aus dem Amerikanischen.

In den waldreichen Hügeln von Vermont, ziemlich abseits der Metropolen, verkörpert ein Mann namens Blackway das Böse an sich. Gewalttätig und gesetzlos bewegt er sich in einem Hinterwäldler-Landstrich und ist dabei fast schon mehr Mythos als Realität. Lillian, eine junge Frau, fühlt sich dennoch – und das aus gutem Grund – von ihm bedroht. Sie wendet sich an den Sheriff, der ihr offensichtlich nicht helfen will. Stattdessen schickt er sie zu einem Grüppchen älterer Männer, die sich regelmässig zum Reden und Trinken in einer still­gelegten Fabrik treffen. Tatsächlich organisiert diese Ansammlung von Schicksalsgöttern Hilfe für die immer noch recht skeptische Lillian. So ziehen der knorrige Pensionär Lester und der etwas einfältige, aber recht kräftige Nate los, um Blackway zu stoppen. Lillians Zweifel an der Effizienz ihrer bizarren Truppe werden bald zerstreut, vor allem der alte Lester hat es faustdick hinter den Ohren.
Castle Freemans erster Roman auf Deutsch ist eine raffiniert eingefädelte Geschichte. Neben dem spannenden Action-Teil schaltet der Autor immer wieder den Chor der alten Männer ein, welcher die Vorgeschichte zur mörderischen Handlung im Stile einer antiken Tragödie zwar wortkarg, aber doch erhellend kommentiert. Dabei trifft der Autor immer den ­richtigen Ton, sogar wenn es um Leben und Tod geht, so amüsiert man sich doch sehr über die schrägen Figuren. ­Insbesondere freut man sich über die kühne und gelungene Konstruktion dieses kleinen Meisterwerks.
Unter dem Titel „Blackway“ ist Freemans Roman 2015 auch verfilmt worden, mit Ray Liotta in der Rolle des absoluten Bösewichts (eine sichere Sache!) und Anthony Hopkins in der Rolle des Lester (na ja!).

Fünf Menschen befinden sich in einem geklauten Bus auf einem Trip durch die Südstaaten mit Stationen in Memphis, Nashville und dem Schauplatz der TV-Serie „Die Waltons“. Für zwei der fünf ist es die letzte Reise: Gene Chaney, genannt Doc, fährt mit seiner Jugendliebe Nancy, der Tochter einer begüterten und sehr traditionellen Südstaaten-Familie, zurück in den Süden. Nancy leidet an Alzheimer und möchte in ihrer alten Heimat von Docs Hand sterben. Begleitet werden die beiden von Bob, einem Farbigen, und ältesten Freund von Doc. Bob war einst Scharfschütze in Vietnam und danach für den Geheimdienst tätig und lebt mit einer falschen Identität. Die drei kennen sich seit ihrer Zeit als Studenten; Doc und Bob waren in der Bürgerrechtsbewegung der 1960er-Jahre aktiv. Mit an Bord sind auch noch Docs Patensohn Jack, der einst der Wetteransager bei einem Fernsehsender war, sowie der junge und sehr naive Eric.
J. Paul Henderson, geboren 1948, hat im Alter von 66 Jahren seinen Debütroman geschrieben. Es ist eine wilde, bunte Story, eine Reise durch die amerikanische Geschichte der letzten 50 Jahre, voll mit tollkühnen Lebensentwürfen und ­bizarren Katastrophen. Henderson erzählt bildreich, humorvoll und warmherzig von ein paar Menschen, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.

Ein gewisser Joshua Levin versucht, in einem ziemlich ­abgefuckten Kurs seiner Bestimmung als Drehbuchschreiber gerecht zu werden. Seine Ideen kommen aber meist nicht über einen witzigen Titel und zwei, drei Zeilen Handlung hinaus. Daneben gibt er Flüchtlingen Sprachunterricht. Joshua ­entstammt einer ebenso anstrengenden wie wohlhabenden jüdischen Familie in Chicago und hat eine ziemlich resolute Freundin. Als sich die USA auf den zweiten Irakkrieg vor­bereiten, kommt ihm die nicht allzu originelle Idee zu einem Film mit dem Titel „Zombie Wars“. Aber dann überrollt ihn die Realität. Seine Freundin wirft ihn raus, als er mit der ­Bosnierin Ana schläft. Die ihrerseits hat einen vom Krieg verstörten, gewalttätigen Mann. Und da ist noch Joshuas Vater mit seinem Krebs. Immer mehr vermischt sich der imaginäre Zombiefilm mit dem realen Geschehen und Joshuas Leben.
Aleksandar Hemon, 1964 in Sarajewo geboren, lebt seit dem Bosnienkrieg in den USA und ist mittlerweile hierzulande einer der Stars der neuen US-Literatur. Nachdem er bisher eher autobiographisch geschrieben hat, ist sein aktueller Roman eine explosive Mischung aus Slapstick, Gewalt und Sex. ­Hemon bedient sich dabei ausgiebig der amerikanischen Trash­kultur, die er sozusagen in höhere Sphären führt.
Seine literarischen Fähigkeiten sind allerdings makellos, auch wenn man nach dem jähen Ende der Geschichte ein bisschen verwirrt zurückbleibt.

Die moderne Short Story ist sowieso eine Erfindung der ­englischen (amerikanischen) Sprache, massgeblich gefördert durch Genres wie Krimi, Science Fiction und Horror, bei ­denen es nicht viel Platz gab und um jede Zeile gefightet wurde – auch des Zeilenhonorars wegen. Von wegen also ­hehre Literatur. Fass dich kurz, der Leser und die Leserin sind ungeduldig!
Die Schriftstellerin und Dozentin Amy Hempel, 1951 in Chicago geboren, ist mit ihren Kurzgeschichten gerade erst im deutschen Sprachraum entdeckt worden. Es sind karge, in ­jeder Beziehung merkwürdige Geschichten mit ausgefeilten und auf Hochglanz polierten Sätzen. Stories, die stocken, ­überlegen, dann fortfahren oder zurück zum Anfang gehen; Geschichten, die eine überraschende Wendung nehmen und zur Hölle oder zum Himmel fahren. Grosszügig streut Amy Hempel dazu noch Zitate und Witze ein. Die 1985 mit dem Titel Reasons to live in den USA herausgegebene Sammlung ist letztes Jahr als Was uns treibt in deutscher Sprache erschienen. Das ist immerhin 30 Jahre später, aber man merkt den Geschichten das Alter überhaupt nicht an.

Wolfgang Bortlik

Playlist:

Castle Freeman: Männer mit Erfahrung.
Verlag Nagel & Kimche 2016, 171 Seiten, CHF 25.50
Original: Go with me, Steerforth Press, 2008

J. Paul Henderson: Letzter Bus nach Coffeeville.
Diogenes Verlag, 520 Seiten, CHF 32.—
Original: Last Bus to Coffeeville, Last Exit Press, London 2014

Aleksandar Hemon: Zombie Wars. Knaus Verlag 2016, 317 Seiten, CHF 26.90
Original: The Making of Zombie Wars, Farrar, Straus & Giroux, New York 2015

Amy Hempel: Was uns treibt. Luxbooks 2015, 120 Seiten, CHF 19.90
Original: Reasons to live, 1985 oder vielleicht: The Collected Stories,
Simon & Schuster US, 2006

The Written Word

Arm The Spirit! Power To The Imagination!

Hear ye, hear ye, all of you who read the more voluminous books, and tell me sincerely: How many of the – let’s say ten – novels you’ve read lately were by American writers? How many by German ones? I’d guess the relation would be around 5 to 1 for the Americans. Why is that? Well, first of all it’s the very different conditions. The USA is a confusing country. A young nation. A thoroughly anarchic society, in large parts uncivilized but overly civilized in the cities. Just look at the presidential ­elections. “The Bern” Sanders, moving us to tears, and “The Donald” Trump, whom ­everyone would like to hang in a tree by his hair (according to his/her point of view, of course). surreal politicians, battles fought with in­credibly high budgets, ultra-liberalism, predatory capitalism, sympathetic conservationism. USA the Globocop. The haven of the free and righteous. God’s own country, and … what do I know … that’s the US of A.
It’s a big country. We Europeans have been nourished on its culture like mother’s milk. We filter its pop songs in search of revolutionary slogans. We scrutinize Hollywood movies, ­trying to decode them for symbolic instructions on subversion. The country offers a plethora of places, characters, and material to be made into stories: odd regions, would-be landscapes, urban jungles filled with heroes and villains, religious madmen, hillbillies, serial killers, ­people whom fate has been unkind to, naïve ones, innocent beauties. Each and every deadly sin is being accomplished while the Gideon’s Bible in your hotel room is rattling.
Following on the mostly urban phenomenon of Creative Writing, lately the literature of ­poorer America is being explored. A good example is “Winter’s Bone” by Daniel Woodrell, made into a movie starring Jennifer Lawrence.
The God of entertainment reigns. Eat it today, forget it tomorrow, shove it in, more and more and more!
In Switzerland on the other hand, a small group of fiction and poetry writers fight against the enemy, represented by two extremely powerful but dead competitors (Max Frisch, and Friedrich Durrenmatt) and the Swissliterary critics. Today’s Swiss writers are a desperate bunch, musing about family, love, ­divorce, abuse, and similar Swiss specialties. No wonder our readers prefer American books.
So let me present some good examples of American books recently translated into ­German.

Among the wooded hills of Vermont, far away from the cities, lives a man named Blackway, the incarnation of evil. A violent outlaw, more myth than reality, he roams the backwoods. Lilian, a young woman, feels threatened by him, and with good reason. She goes to see the ­Sheriff, but he can’t or won’t help her, and sends her to see a bunch of elderly men meet regularly in an old factory building. These guys, who spend their time drinking and blabbing, are surprisingly willing to help skeptical Lilian. And off they go to stop Blackway: gnarly Lester and naïve but strong Nate. Lilian soon realizes the efficiency of her bizarre gang, especially old Lester who turns out to be a sly dog…
Castle Freeman’s first novel to be translated into German is a most cleverly written story. Besides the action parts, the author often switches to the choir of old men who comment, like the chorus from a Greek tragedy, on the earlier parts of the murderous story. And although the story is about life and death, the reader enjoys both the weird characters and (most of all) the courageous and well-executed construction of this small masterpiece.
Freeman’s novel has been made into the movie “Blackway” (2015), starring Ray Liotta as Blackway and Anthony Hopkins as Lester…

Five people in a stolen van take a trip across the Southern States, visiting Memphis, Nashville, and the place we know from the TC series “The Waltons”. Two of the five won’t survive the trip: Gene Chaney (they call him Doc) is accompanied on his way South by his high school girlfriend Nancy, daughter of a wealthy and very traditional Southern family. Nancy suffers from Alzheimer’s Disease, and her plan is to be put to death by Doc back where she grew up. With them is with Bob, a black guy and Doc’s oldest friend. Bob used to be a sniper in Vietnam; he worked for the Secret Service and now lives under a false name. All three of them first met as students, when Doc and Bob were activists in the civil rights movement in the sixties. And then there is Jack, Doc’s Godson, who once worked as a weatherman at a TV station; and the young and rather naive Eric. J. Paul Henderson, born 1948, wrote this first novel at the age of 66. It’s a colorful and wild story, a trip through the last 50 years of American history, full of daring biographies and bizarre catastrophes. Henderson tells a funny and warmhearted tale about a group of people who decide to take their destiny into their own hands.

A certain Joshua Levin attends a dubious course fulfill his dream of become a screen writer, but his ideas are limited to coming up with a funny title and two or three lines of action. He also works giving language lessons to refugees. Josh, coming from a wealthy Jewish family in Chicago, lives together with his resolute girlfriend. At the time the USA is preparing the second Iraq war, he has the not-so-original idea of making a movie with the title Zombie Wars. But reality kicks in, and his girlfriend throws him out because he’s started seeing Ana, a Bosnian woman who’s married to a violent man suffering from PTSD. And then there is Joshua’s father, dying from cancer. The imaginary zombie movie starts to interfere with ­Joshua’s life.
Aleksandar Hemon, born 1964 in Sarajevo, emigrated during the Bosnian war to the USA. In Europe he is hailed as one of the stars of the new US literature. Having published ­several autobiographical books, his recent novel is an explosive mixture of slapstick, violence, and sex, inspired by American trash culture. His literary skills are flawless, although his readers may be slightly bewildered at the sudden end of the story.

Invented by English and American language writers and significantly influenced by crime, science fiction, and horror publications, the modern short story has to be concise to please impatient readers. Great literature? Not really. But…
Amy Hempel, born 1951 in Chicago, has only recently been discovered by European readers. Her short stories are strange in every respect, composed in elaborate, highly polished sentences. They often hesitate, then continue, then go back to the beginning. Generously peppered with jokes and quotations, her tales take surprising turns, bringing the reader to heaven or hell. Hempel’s collection of stories, published in 1985 in the USA but only last year released in the German language, have reached us 30 years later, but their age doesn’t show at all.

Wolfgang Bortlik

Playlist:

Castle Freeman: Männer mit Erfahrung.
Verlag Nagel & Kimche 2016, 171 Seiten, CHF 25.50
Original: Go with me, Steerforth Press, 2008

J. Paul Henderson: Letzter Bus nach Coffeeville.
Diogenes Verlag, 520 Seiten, CHF 32.—
Original: Last Bus to Coffeeville, Last Exit Press, London 2014

Aleksandar Hemon: Zombie Wars. Knaus Verlag 2016, 317 Seiten, CHF 26.90
Original: The Making of Zombie Wars, Farrar, Straus & Giroux, New York 2015

Amy Hempel: Was uns treibt. Luxbooks 2015, 120 Seiten, CHF 19.90
Original: Reasons to live, 1985 oder vielleicht: The Collected Stories,
Simon & Schuster US, 2006